Surfen 4
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Ein Schulfach, wovon man nur träumen kann

MajaIn diesem Blogbeitrag möchte ich euch von meinem Lieblingsfach am Kawana Waters State College erzählen, damit ihr einen Eindruck habt, wie ein Schulfach auch aussehen kann.

Am Kawana Waters State College wird das Wort „Surfen“ groß geschrieben. Das KWSC legt viel Wert darauf, dass seine Schüler fit im Wasser sind und vor allem im Surfen gefördert werden, was ich wirklich toll finde. Deshalb wird auch das Fach Aquatics Pursuits angeboten, wie ich schon einmal kurz in meinem letzten Beitrag angesprochen habe. Nun möchte ich ein wenig ins Detail gehen.

Der Surfunterricht beginnt jeden Montag schon um 7:40 Uhr morgens am Kawana Beach. Das heißt: früh aus den Federn, rein in den Bikini, Wetsuit und Handtuch schnappen, und los geht’s. Alle Schüler fahren direkt zum Strand. Ich fahre meistens mit dem Fahrrad. Am Strand angekommen bekommt jeder das Surfboard, welches das richtige für einen ist. Die Surfboards bekommen wir von unseren Surflehrern. Ich bin mit einem sehr großen Surfboard gestartet, da es einfacher ist und genau das richtige für einen Anfänger.

Und so läuft der Surfunterricht dann ab: wir bekommen alle ein neongelbes Surfshirt mit der Aufschrift „KWSC Aquatics Program“, damit unsere Surflehrer uns immer erkennen können. Dann werden wir aufgeteilt je nachdem, wie gut man schon ist, da wir 40 Schüler in dieser Surfklasse sind. Jede Gruppe bekommt einen Surflehrer. Insgesamt haben wir fünf Lehrer für das Fach Surfen. Eine davon ist eine Surferin von Außerhalb, die uns trainieren darf. Die Lehrer sind wirklich unglaublich nett. Sie machen den Surfunterricht immer noch spannender und gehen an das ganze mit so viel Leidenschaft ran. Da fühlt man sich gleich ganz sicher im Wasser.

Nun, wir wärmen uns auf, das sieht meistens so aus, dass wir den Strand ein wenig entlang rennen und anschließend noch Krafttraining machen. Nachdem wir uns aufgewärmt haben geht es endlich ins Wasser. Wenn die Wellen sehr hoch sind, paddelt unser Surflehrer mit uns raus und sagt uns, welche Wellen wir nehmen können und welche für uns noch zu gefährlich sind. Jeder kann von da an surfen wie er möchte und der Lehrer sieht vom Strand aus zu, gibt acht, was wir falsch oder richtig machen, und gibt Handzeichen, wenn eine Gefahr besteht oder er möchte, dass wir rauspaddeln.

Ich persönlich liebe das Surfen und bin sehr glücklich, dass meine Schule das anbietet. Inzwischen läuft es auch schon richtig gut. Ich stehe jedes Mal schon richtig auf dem Board und bleibe auch größtenteils stehen. Andererseits wurde ich auch schon sehr oft überspült, aber das macht nichts, das gehört nun mal dazu.

Dienstags haben wir zwei Stunden lang theoretischen Unterricht, in dem wir alle Regeln, Gefahren und Techniken beigebracht bekommen. Wir sitzen nicht immer nur im Klassenzimmer, auch in den Theoriestunden geht es manchmal ins Wasser, allerdings nicht ins Meer, sondern in den „Lake Kawana“, der gleich neben unserem Schulcampus ist. Im See wird dann aber nicht gesurft, sondern Paddeltraining gemacht, da das Paddeln eine große Rolle beim erfolgreichen Wellencatchen spielt. Wie ich bemerkt habe, ist in unserer International-Student Gruppe das Surfen definitiv nicht jedermanns Sache. Wenn man die Chance dazu bekommt es zu lernen, würde ich es auf jeden Fall machen, da Surfen ja ein großes Ding in Australien ist und einen, wie ich im vorherigen Blog schon sagte, ein bisschen mehr mit der Kultur, dem australischen Leben verbindet.

Abschließend kann ich nur sagen, dass mir das Surfen wirklich unglaublich Spaß macht, und ich weiß jetzt schon, wie sehr ich das vermissen werde, wenn ich zurück in Deutschland bin.

Maja ist von Juli 2019 bis April 2020 am Kawana Waters State College, Sunshine Coast, Queensland.

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