Hallo liebe Leser. Hier ist wieder Thiago, und ich will ein bisschen mehr über meine Erfahrungen erzählen, wie es ist, als Brasilianer von 17 Jahren ein Austauschprogramm in Australien zu machen. Ich bin jetzt schon seit etwa vier Monaten hier, und es sind viele neue und wunderbare Dinge passiert.
Am Anfang meiner Reise war eine meiner größten Ängste, wie ich Freunde finden würde und wie ich etwas unternehmen könnte. Ich glaube, das ist die Angst vieler von euch, wenn ihr darüber nachdenkt, ein Austauschprogramm zu machen. Ich kann nicht leugnen, dass es in der ersten Woche ein bisschen einsam ist. Ich hatte das große Glück, dass ein Deutscher im selben Haus wie ich wohnte und heute ist er einer meiner besten Freunde. Aber es war nicht nur er, der mich hier in Australien willkommen geheißen hat, sondern auch die anderen Austauschschüler und die Aussies. Ich sage gerne, dass der Anfang meiner Reise so war, als würde ich auf ein College gehen, wo niemand in deinem Jahrgang Freunde hat und jeder eine Gruppe bilden will. Genau das ist die Situation zwischen den Austauschschülern, und die hat geholfen, eine supergute Gruppe von Freunden zu finden. Heute habe ich Freunde aus Chile, Italien, Deutschland und sogar Australien (auch wenn sie ein wenig verschlossen sind, mit der Zeit findet man hier in Oz gute Freunde).
Was die Schule angeht, die im Vergleich zu Brasilien etwas einfacher ist, fand ich es im Fach Geschichte etwas kompliziert, mir die Namen auf Englisch zu verstehen und einzuprägen. Aber ich bereite mich schon darauf vor, mehr zu lernen, um das nächste Schuljahr zu bestehen. Was die Entwicklung meiner Englischkenntnisse angeht, so kann ich trotz einiger Schwierigkeiten große Fortschritte melden. Am Anfang meiner Reise war es zum Beispiel unmöglich, Filme ohne Untertitel zu sehen. Mittlerweile verstehe ich 90 % des Films, und das ist doch was! Ich empfehle allen, die Probleme mit der englischen Sprache haben, einen Austausch zu machen und in der Praxis zu lernen.
Nachdem ich über die guten Dinge gesprochen habe, komme ich natürlich nicht umhin, einige Situationen zu kommentieren, die jeder Austauschschüler durchmachen muss. Dazu gehören Freunde, die zurück ins Heimatland gehen. Leider musste sich auch einer meiner Freunde verabschieden, um zurück nach Italien zurückzukehren und dort die Schule zu beenden. Nachdem wir viele Monate zusammen verbracht, unsere Erfahrungen und neue Erlebnisse geteilt hatten, war es sehr schwer, als die Zeit des Abschieds kam. Ich möchte gar nicht daran denken, wie es sein wird, wenn ich an der Reihe bin, zurück nach Brasilien zu gehen. Denn so sehr ich Brasilien auch vermisse, werde ich Australien noch mehr vermissen. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass es eine der besten Zeiten meines Lebens war, die mir geholfen hat, zu reifen, neue Freunde zu finden und eine Menge Spaß zu haben. Aber Abschiede sind Teil des Lebens
Ich darf nicht versäumen, etwas über das Surfen zu sagen, einer der Gründe war, warum ich gerade nach Australien kommen wollte. Ich hatte großes Glück, denn meine Schule hat ein Surfprogramm, bei dem ich jeden Tag aufs Board kann. Im Moment werden die Wellen an der Sunshine Coast immer besser, und ich kann kontinuierlich mein Surfen verbessern. Leider ist mir letzt mein Brett kaputt gegangen, aber bekanntermaßen ist es nicht schwer, hier in Australien ein Brett zu finden.
Trotzdem habe ich vor, am Ende meines Aufenthalts noch ein bisschen Australien zu erkunden. Ich werde einen Abstecher nach Melbourne machen und etwa vier Tage bei der Familie meines deutschen Freundes bleiben und verschiedene Gegenden und Strände besuchen. Bei dieser Reise habe ich gemerkt, dass der Austausch auch eine positive Seite hat: Wenn wir Freunde aus anderen Ländern finden, wird es einfacher, um die Welt zu reisen. Wenn ich zum Beispiel nach Deutschland reisen möchte, kann ich bei meinem Freund übernachten, Englisch sprechen und eine Menge Spaß haben.
Abschließend möchte ich euch allen sagen, dass jeder Tag, der vergeht, eine neue Lernerfahrung ist und damit wichtig für meine persönliche Entwicklung. Das sage ich jedem, der mich fragt, ob ich Spaß habe. Ja, ich habe Spaß und ich empfehle eine Reise wie diese allen Jugendlichen und auch Erwachsenen, die jemals darüber nachgedacht haben, an die Sunshine Coast zu kommen oder ein Austauschprogramm zu machen. Und ich danke meinem Vater für seine Unterstützung, einen so großartigen und schönen Ort wie Australien auszuwählen.