Hallo,
Ich melde mich nun zum letzten Mal. Leider ist meine Zeit nach acht Monaten in Australien an der wunderschönen Sunshine Coast zum Ende gekommen und ich bin seit drei Wochen wieder zurück in Deutschland. Die Zeit verging so schnell und trotzdem hat man so viel erlebt, so viele neue großartige Freunde kennengelernt, mit denen man hoffentlich lange Kontakt halten wird.
Die letzten zwei Monate meines Aufenthalts waren unerwartet anders zu dem halben Jahr davor. Nachdem der größte Teil der Austauschschüler nach sechs Monaten wieder nach Hause flog, blieb ich mit fünf anderen Internationals an der Sunny Coast. Und obwohl wir alle vorher fast gar keinen Kontakt miteinander hatten, sind in den letzten zwei Monaten enge Freundschaften entstanden. Generell hatte ich viel mehr australische Freundschaften, mit denen ich in der Freizeit viel unternommen habe, wodurch mein Auslandsjahr nochmal ein komplett anderes Abenteuer wurde. Zudem habe ich auch eine neue Gastschwester aus Italien bekommen, die mir sehr viele verschiedene italienische Gerichte beigebracht hat. Zusammen mit ihr und einer anderen Italienerin und ihrer Gastschwester haben wir uns eine Whalewatching Tour für einen halben Tag gebucht, was ein atemberaubendes Erlebnis war. Ich habe vorher noch nie Wale in echt gesehen und schon garnicht von so nah.
Außerdem habe ich mich mit zwei Freundinnen für eine Kajak Delfin Tour angemeldet, wodurch wir Delfine, Schildkröten und Wale gesehen haben. Mit einem Bus sind wir von Noosa entlang der Küste weiter nach Norden an den Strand zum Double Island Point gefahren. Dort haben wir die Kajaks ausgeladen und sind mit der Gruppe um den Point gepaddelt. Das Wasser war super klar und zum Glück relativ ruhig, wodurch wir die Delfine unter unserem Kajak durchschwimmen gesehen haben. Die Zeit auf dem Meer verging so schnell und danach haben wir uns noch im Meer abgekühlt. Den Tag werde ich auch nie vergessen, weil er mich und meine Freunde nochmals so frei und unabhängig hat fühlen lassen.
Ganz unerwartet durfte ich dann sogar noch die Stadt Sydney mit den anderen Internationals aus meiner Schule besuchen. Für drei Tage waren wir in einem Hostel mit direktem Blick auf das Opernhaus, die Skyline und die Harbour Bridge. Sydney war sehr beeindruckend als so eine große Stadt direkt am Meer. Jedes Stadtviertel, in dem ich war, war nach meinem Eindruck komplett unterschiedlich (ich kann von The Rock, Manly und Bondi reden). Bondi hat mir persönlich am besten gefallen mit dem Icebergs Pool, den Surfern und den Märkten mit verschiedenem Essen. Was ich ebenfalls beeindruckend fand, war Sydney bei Nacht. Das hat mich sehr an Frankfurt erinnert mit den Hochhäusern, die beleuchtet waren. Jedoch finde ich die Natur Australiens beeindruckender.
Mit meiner Gastfamilie und vor allem meiner australischen Gastschwester hatte ich ein sehr gutes Verhältnis, weswegen mir der Abschied sehr schwer viel. Jedoch wird mich meine australische Gastschwester in einem Jahr nach ihrem Schulabschluss besuchen kommen, worauf ich mich schon sehr freue. Zum Abschied bin ich mit meiner Gastfamilie Wakeboarden gegangen und wir hatte ein gemeinsames Abschiedsessen. Das Wakeboarden war schwerer als ich gedacht hätte, aber als ich in der den letzten Minuten geschafft habe aufzustehen, hat es total viel Spaß gemacht.
Ein Tipp von mir für Australien: Seid immer offen für neue Sachen, Aktivitäten so wie bei mir das Wakeboarden oder Strandwürmer zum Fischen sammeln. Australier mögen es, wenn man mit ihnen redet, über sich erzählt und nicht nur einsilbige Antworten gibt. Sie sind sehr interessiert, wie ihr in Deutschland lebt, was ihr schon von Australien gesehen habt oder was ihr in der Zukunft machen wollt. Wenn ihr etwas nicht versteht, fragt einfach nochmal nach. Dadurch kommt ihr sehr gut in Kontakt mit Australiern und bekommt vielleicht eine neue Chance, etwas zu erleben. Sehr wichtig ist es zu kommunizieren, sei es mit eurer Gastfamilie, Homekoordinatorin oder Freunden.
Ein großes Don‘t, was Australier sehr unfreundlich finden, ist sich vor ihnen auf einer anderen Sprache zu unterhalten. Zum Beispiel auf Deutsch. Deshalb, auch wenn ihr mit anderen Deutschen zusammen seid, versucht Englisch zu reden, sonst verbaut ihr euch Gespräche und Chancen. Ein weiterer Punkt, den Australier sehr schätzen, ist sich immer mit „Thank you“ zu bedanken. Zum Beispiel, wenn sie für euch gekocht haben oder auch nur für Kleinigkeiten.
Abschließend möchte ich euch mitgeben, dass ihr durch euer Auslandsjahr so viel lernen und erleben werdet, was euch als Person stärkt und euch Erfahrung für euer Leben mitgibt. Es ist natürlich nicht immer leicht und man hat Heimweh, aber das ist normal und wird mit der Zeit kein Problem mehr. Ich selbst habe durch Australien so viel Lust, mehr von der Welt zu sehen und zu reisen. Ich wünsche jedem von euch ein abenteuerreiches und erfahrungsreiches Auslandsjahr und genießt jeden Moment.