Eine unglaubliche Erfahrung und total viel Spaß!

Samara ist von Juli 2023 bis Juli 2024 an der Trinity Bay State High School, Cairns

Schuluniform
Samara in Schuluniform
Birthday cake
Birthday Cake
Zwei Koalas im Baum
Zwei aufgeweckte Koalas
Drei Mädels
Drei aufgeweckte Mädels
Straßenszene Cairns
Straßen in Cairns

Hey ?

ich bin jetzt seit einem Monat im tropischen Norden Australiens, in Cairns. Ich bin nicht nur begeistert von den hilfsbereiten, offenen Menschen und der unglaublich vielfältigen, grünen Vegetation, sondern auch von meiner Schule, der Trinity Bay State High School.

Die ersten Tage hier war alles sehr neu und ungewohnt. Ich wurde bei meiner Ankunft von meiner Gastmutter und schwedischen Gastschwester am Flughafen abgeholt und war natürlich erstmal überhaupt nicht aufnahmefähig. Deshalb war der erste Eindruck ein wenig gemischt. Das hat sich aber zum Glück schnell gelegt, als ich am nächsten Morgen ausgeschlafen einen Spaziergang durch die Nachbarschaft machen konnte und die wunderschöne Natur das erste Mal wirklich wahrgenommen habe. Es ist tatsächlich so grün, wie man es sich in den Tropen eben vorstellt. Das Wetter war zwar in den ersten Wochen nicht so toll, hat sich aber jetzt sehr gebessert.

Meine Gastfamilie besteht aus meiner Gastmutter, meiner schwedischen Gastschwester und meinen zwei australischen Gastgeschwistern. Dadurch, dass die beiden (Mädchen ungefähr mein Alter und Junge 13) immer eine Woche bei ihrem Vater und dann bei ihrer Mutter verbringen, war es anfangs schwerer für mich, mit ihnen warm zu werden. Insgesamt bemüht sich meine Familie aber sehr und wir verstehen uns alle gut, obwohl der Anfang ein wenig holprig war. Ich lebe nämlich eine ziemlich weite Strecke vom Stadtzentrum und der Schule weg, was dann auch mit dem Bus zu langen Heimwegen führt (15min laufen, 15min warten, 1h Bus und nochmal 15min laufen), Auch hieß es zuerst, dass es ein Klavier gäbe, was aber leider falsch war und wir uns nun um eines kümmern mussten. Am Anfang hat mir ein wenig die Verbindung zur Familie (ausgenommen meiner schwedischen Gastschwester, mit der ich mich sehr gut verstanden habe) gefehlt. Ein Pluspunkt ist übrigens auch der Pool im Garten meiner Familie.

Trotzdem werde ich toll ins Familienleben integriert und habe nun endlich gestern meine erste Klavierunterrichtsstunde gehabt. Hinsichtlich Musik oder weiteren kreativen Interessen ist meine Schule hier auch super. Ich kann Geige lernen und habe ebenfalls Gesangsunterricht an einer Musikschule angefangen. Der Unterricht ist ein wenig entspannter und macht dadurch mehr Spaß. Außerdem gibt es zahlreiche Angebote für Instrumentenunterricht.

Am ersten Schultag war ich natürlich sehr aufgeregt, was sich aber als völlig unnötig erwiesen hat. Uns wurde in den ersten Stunden alles erklärt, wir konnten die Schuluniform kaufen (siehe Fotos) und haben Pizza für alle bekommen. Die Uniform ist übrigens sehr praktisch, weil ich morgens viel weniger Zeit zum Anziehen brauche. Danach ging es in den Unterricht. Dadurch, dass ich weniger häufig von Austauschschülern gewählte Fächer gewählt habe, wie zum Beispiel Musik oder Business, kam ich sehr schnell mit den Australiern ins Gespräch und hatte nach der ersten Woche bereits meine jetzige Freundesgruppe kennengelernt. Außerdem war es möglich, die Fächer innerhalb der ersten Woche nochmals zu wechseln und anzupassen. Danach geht es zum nächsten Term. Meine Lieblingsfächer sind aktuell Music und Psychology.

Übrigens musst du dir keine Sorgen machen, wenn du in einem Fach nicht sofort alles verstehst oder den Stoff noch nicht wirklich kennst. Zum einen kannst du wie gesagt Fächer wechseln, zum anderen sind sowohl die Lehrer als auch die Schüler sehr hilfsbereit, wenn du sie um Hilfe bittest. Da die Unterrichtsstunden länger sind und man weniger Fächer belegt als in Deutschland, habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Stoff langsamer und individueller durchgesprochen wird.

Da die Schule ganz anders aufgebaut ist als meine Schule in Deutschland, kann man sich am Anfang leicht mal verirren. Mir wurde aber immer superfreundlich und hilfsbereit geholfen. Insgesamt muss man als Austauschschüler allerdings schon auf die lokalen Schüler eingehen, da diese schließlich bereits ihre eigenen Freundesgruppen haben und evtl. auch schon an Austauschschüler gewöhnt sind. Das ist aber nicht halb so schlimm, wie man es sich vielleicht am Anfang vorstellt.

Nach der Schule gehe ich meistens erst nach Hause. Ab und zu bleibe ich aber auch direkt in der Stadt, um mit Freunden ins Shopping Centre oder an die Esplanade zu gehen, wo es sehr leckeres Eis und Beachvolleyballfelder gibt. Zum Strand muss man eine kleine Busstrecke fahren, was ich aber diesen Freitag mal mit Freunden ausprobieren werde. Die Australier machen auch bereits ihren Führerschein und sobald meine Freunde ihn in einigen Wochen erhalten haben, können wir uns das viele Busfahren sparen und sind schneller am Strand. Die Wochenenden nutzen wir für längere Ausflüge nach Kuranda, den Crystal Cascades oder zu den Stränden. Außerdem kann man (von der Schule organisiert) tauchen lernen. Im September werde ich an einer Wasserfallwanderung und einer Outbacktour teilnehmen. Ich konnte bereits eine Schlange auf meinen Schultern halten, Kängurus füttern, Krokodile und Schildkröten sehen und Koalas streicheln. Wegen der gefährlicheren Tieren oder Spinnen musst du dir hier aber keine Sorgen machen, da diese scheu sind. Ich bin noch keinem einzigen begegnet, abgesehen von einem Zoobesuch. Außerdem habe ich die Cairns Show und ein Japanese Festival besucht.

Zum Schluss habe ich noch ein paar Culture shocks für dich gesammelt ?:

  • Das Essen ist um einiges ungesünder, als ich es von Deutschland gewohnt bin. Deshalb lohnt sich Sport machen wirklich.
  • Hier in Cairns laufen einige Menschen einfach barfuß durch die Stadt.
  • Pünktlichkeit (insbesondere beim Bussystem) wird nicht ganz so großgeschrieben wie in Deutschland.
  • Der kulturelle japanische Einfluss ist riesig.
  • Die Frisuren – bzw. eigentlich nur Mullets für Jungs – sind für mich sehr ungewohnt und teilweise ein bisschen lustig (kannst ja mal nach einem Foto googeln).
  • Jugendliche verurteilen sich gegenseitig weniger. Zum Beispiel werden kreative Hobbys wie Tanzen, Singen, Schreiben etc. viel mehr unterstützt, verbessert und sich gegenseitig gezeigt. Schulaufführungen sind sehr viel professioneller.

Übrigens führe ich gerade eine Fernbeziehung mit meinem Freund und das klappt trotz anfänglicher Zweifel viel besser als gedacht.

Wenn du darüber nachdenkst, ein Auslandsjahr zu machen, mache es. Es ist eine unglaubliche Erfahrung und total viel Spaß!

Bis bald! Samara