Hi, ich bin Jasi
Ich bin vor ca. 1,5 Monaten in Sydney angekommen und erzähle euch erst einmal von meiner Anreise und wie ich mich so eingelebt habe.
Für mich war am Mittwoch, dem 17. Juli der letzte Schultag, bevor es am nächsten Morgen nach Frankfurt zum Flughafen ging. Dann musste ich mich von meinen Eltern verabschieden, was mir extremst schwer fiel. Mein erster Flug ging dann nach Singapur, wo ich ein 8-stündiges Layover hatte. Die Zeit habe ich genutzt für eine zweistündige Stadtrundfahrt durch Singapur, eine wunderschöne Stadt! Die Sonne war bereits untergegangen und es sah echt bezaubernd aus. Danach habe ich mir noch den Flughafen angeschaut, z.B. den berühmten Wasserfall und den botanischen Garten. Das war lange ein Traum von mir und ich war so glücklich, dass ich das mit eigenen Augen betrachten konnte.
Danach ging es nochmals acht Stunden in den Flieger, bis ich nach meiner 30-stündigen Reise endlich in Sydney ankam. Ich wurde vom Fahrer vom Flughafen abgeholt und von meiner Gastfamilie empfangen. Ich habe zwei Gastschwestern (eine ist zwei Jahre älter, die andere vier Jahre) und einen Gastbruder, der zwei Jahre jünger ist. Außerdem sind vor einem Monat noch zwei japanische Austauschschüler angekommen. Noch an meinem Ankunftstag sind meine Gasteltern mit mir zum Strand gefahren, um mit dem Hund Gassi zu gehen. Es war sehr windig und ich war auch erschöpft von der Anreise, es sah aber wirklich wunderschön aus!
Am Dienstag, meinem erster Schultag in der Narrabeen Sports High School, musste ich die Anmeldung für die Schule ausfüllen und konnte meine Fächer auswählen. Danach bin ich mit anderen Internationals noch an den Strand gegangen. Am Tag darauf haben wir unsere Schuluniform abgeholt und das erste Mal in den Unterricht geschaut. Das war sehr aufregend, man hat aber auch sofort ein paar Unterschiede zum deutschen Unterricht bemerkt, was sehr interessant war.
Zum Beispiel gibt es komplett andere Fächer als in Deutschland und eine viel größere Auswahl. Da ich in Year 11 gehe, musste ich nur 6 Fächer wählen. Neben den klassischen Fächern, die es in Deutschland auch gibt, stehen auch Community & Family Studies, Business Studies und Economics (vergleichbar mit BWL und VWL), Earth & Environmental Science, Food Technology, Legal Studies, Design & Technology und die sogenannten VET-Kurse (= Vocational education and training) zur Auswahl. In diesen Fächern lernt man Fähigkeiten und Fachwissen für bestimmte Berufe, wie etwa VET Entertainment, VET Business Services, VET Sports Coaching oder VET Hospitality. Dort wird deutlich praxisorientierter unterrichtet.
Außerdem gibt es verschiedene Mathe- und Englisch Kurse, wegen der fehlenden Unterscheidung in Mittelschule, Realschule und Gymnasium. Bei mir wurden für Mathe Maths Standard, Maths Advanced und, wenn man noch nicht genug davon hat, zusätzlich noch Maths Extension angeboten. In Englisch gab es auch Englisch Standard, Englisch Advanced und English Extension, zusätzlich gibt es aber noch Englisch Studies. Die Extension sind aber zusätzlich, man muss trotzdem eins der 2 bzw. 3 Kurse wählen und hat dann mit der Extension 7 Fächer.
Mit jedem Tag habe ich mich besser an den Aussie-Lifestyle gewöhnt und besser verstanden, wie die Schule hier so funktioniert. Am Anfang saß ich in den Pausen immer mit den Internationals zusammen, inzwischen habe ich aber auch ein paar australische Freundinnen gefunden, mit denen ich immer die Pausen verbringe und etwas unternehme, wie etwa Sydney zu erkunden. Nächste Woche stehen die „End of the Year Exams“ an. Danach haben wir zwei Wochen Ferien (für mich sind es sogar drei Wochen, weil ich alle meine Exams in der ersten Woche der zweiwöchigen Examphase habe). Es ist zwar leider nicht möglich zu reisen, ich möchte aber trotzdem Tagestrips machen, um die Gegend rund um Sydney genauer zu erkunden.
Da Australien ja eher westlich geprägt ist, war der Kulturschock nicht ganz so groß. Allerdings gibt es auch hier viele Dinge, die komplett anders sind als in Deutschland, ich bin ja auch am anderen Ende der Welt 😉
Deutschland ist für sein Brot bekannt, und es existiert das Klischee, dass es hier nur Weißbrot-Toast gibt. Zu 100% stimmt das natürlich nicht, man bekommt auch anderes Brot, aber so leicht ist das tatsächlich nicht zu finden. In meiner Gastfamilie zum Beispiel wird nur Weißbrot gegessen, was natürlich eine sehr starke Umstellung ist, wenn man normalerweise Vollkornbrot gewohnt war.
Seit einem Monat habe ich nach langem Suchen ein Basketballteam gefunden, mit dem ich jeden Mittwoch ein Spiel spielen darf. Das ist sehr schön. Außerdem habe ich donnerstags und sonntags immer ein Training und unter der Woche bin ich auch noch als Schiedsrichterin tätig. Es macht mich sehr glücklich, dass ich weiterhin basketballerisch aktiv sein kann.
Ich war bis jetzt schon öfters in Sydney, an vielen Stränden bei den Northern Beaches (die Region, in der ich lebe und zur Schule gehe) und habe auch schonmal einen Ausflug nach Chatswood und in den botanischen Garten nach Auburn gemacht.
Ich fühle mich also schon sehr wohl hier und freue mich auf den Sommer, wenn man nach der Schule direkt zum Strand gehen kann, so wie am Wochenende.
Bis zum nächsten Mal, eure Jasi 🫶🏻