Mein Name ist Hugo. Ich bin 16 Jahre alt und verbringe von Januar 2024 bis Juni 2024 mein Auslandsjahr in Townsville, Queensland. Ich bin jetzt knapp 3 ½ Wochen hier und die Zeit vergeht viel zu schnell.
Meine Anreise nach Townsville dauerte ungefähr 30 Stunden. In Sydney hatte ich über Nacht knapp acht Stunden Aufenthalt, jedoch hat der internationale sowie der nationale Flughafen über Nacht zugemacht. Damit hatte ich nicht gerechnet und so saß ich fast vier Stunden vor dem nationalen Flughafen. Als ich in Townsville um 9 Uhr morgens angekommen bin, wurde ich direkt von meiner Gastfamilie abgeholt und mit nach Hause genommen. Durch die Zeitverschiebung von neun Stunden hatte ich in der ersten Woche einen ziemlichen Jetlag.
In meinen ersten Tagen vor Ort ging ich mit meiner Gastmutter in das lokale Shoppingcenter, um eine neue Schuluniform und eine neue SIM-Karte zu kaufen. Fünf Tage nach mir, nachdem montags die Schule begonnen hatte, kam auch mein Gastbruder aus Brasilien hier an.
Die ersten zwei Tage an der Kirwan State High School hatten wir Internationals die sogenannten Orientation Days, in denen uns die Schule gezeigt wurde, wir unsere Stundenpläne zusammenstellen konnten und unsere Computer eingebunden wurden. Die meisten Fächer waren mir neu, wie z.B. Design, Business oder Marine Science, wo wir etwas über das Great Barrier Reef, Korallen und das Leben im Ozean lernen. Der eigentliche Grund, warum ich an die Kirwan SHS gegangen bin, ist die Sports Academy. Das ist sozusagen deine Lieblingssportart wie Rugby, Basketball, Fußball oder Hockey als Schulfach. Im Rahmen des Faches trainiert man nicht nur, sondern lernt auch etwas über den Körper und das Training an sich.
Jeder Schüler ist hier in einer der sechs House Groups, die täglich zehn Minuten vor dem Unterricht zusammen kommen. Dort wird über anstehende Termine gesprochen oder auf Wettkämpfe vorbereitet, wie bspw. auf den Swimming Carnival zwischen den House Groups. Am Ende des Schuljahrs gibt es sogar einen Pokal für das beste Haus.
Nach einer Woche Schule, in der ich schon von netten Leuten aufgenommen wurde und neue Kontakte geknüpft habe, traf ein Zyklon auf Townsville. Ab Donnerstag war keine Schule mehr und so gab es ein verlängertes Wochenende. Als Familie haben wir das Haus auf den Zyklon vorbereitet, waren Einkaufen und haben Sachen ins Haus geholt. Ich habe mir den Zyklon ehrlich gesagt schlimmer vorgestellt, aber anscheinend habe ich das Schlimmste verschlafen. Am nächsten Tag hatten wir und 60.000 andere Leute in Townsville keinen Strom und das war am Zyklon das schlimmste. Nicht, weil wir kein Internet hatten, sondern weil die Klimaanlage nicht funktionierte. Im Haus war es nicht auszuhalten und in der Nacht lag ich klitschnass im Bett und konnte nicht schlafen. Zum Glück ging unser Strom am nächsten Tag wieder.
Nach einer Woche hatte mein Gastvater mir einen Platz in einem Hockeyverein organisiert. Meiner Meinung nach ist das der beste Weg, neue Freunde zu finden, da einige aus dem Verein auch auf meine Schule gehen. Wir haben zwei Mal die Woche Training und am Wochenende Spiele. Es ist echt hart, aus Deutschland zu kommen, wo es Anfang Januar sehr kalt ist, und dann im tropischen Wetter in Nord-Queensland bei über 30 Grad Sport zu treiben. Selbst die Einheimischen sagen, dass man sich nicht an diese Temperaturen gewöhnen kann und es für sie genau so schwierig ist wie für mich.
An einem Wochenende sind wir mit unserer Gastmutter zum Billabong Sanctuary in der Nähe von Townsville gefahren. Dort kann man alle charakteristischen Tiere Australiens bewundern, vom Känguru zum Koala bis hin zum 4 ½ Meter langem Salzwasserkrokodil, das die Aussies liebevoll „Saltie“ nennen. Mein Highlight war definitiv, einen Koala und ein kleines Krokodil auf dem Arm zu halten und beim Füttern der Krokodile zuzuschauen.
Ich freue mich sehr auf meine Zeit, die ich hier noch habe. Hier läuft alles super. Die Leute sind alle nett, das Essen ist gut, es ist schön warm und mit der Schule und meinem Hockey Team stehen noch viele Ausflüge auf Inseln, in andere Städte und zu Sehenswürdigkeiten an.
Ich hoffe, mein kleiner Bericht hat euch einen Einblick in meine bisherige Zeit gegeben, auch wenn ich bestimmt nicht alles, was ich erlebt habe, hier beachtet habe.
In ein paar Wochen berichte ich mehr.
Euer Hugo