Erfahrungsbericht Antoni

Antoni war im zweiten Term 2016 an der Kingscliff High School

Antoni
Antoni

Bei mir ging die Freude schon beim Flug los. Allein die Namen der Orte, an denen ich umsteigen sollte, hörten sich verlockend und abenteuerlich an: London, Hongkong und Sydney, um dann in Coolangatta an der Gold Coast in Australien zu landen. Ich war noch nie so weit geflogen, und nun hatte ich eine Reisezeit von 32 Stunden mit drei Mal umsteigen vor mir und das ganz allein.

Kurz zusammengefasst: es war großartig und meine Gastmutter ließ mich erstmal 12 Stunden in meinem neuen schönen australischen Bett durchschlafen, weil ich selbstverständlich vor lauter Aufregung und Filme gucken im Flieger fast nicht geschlafen hatte.

In den kommenden drei Monaten lernte ich dann den australischen Winter an der Gold Coast kennen. Es ist so warm, dass man im Prinzip die ganze Zeit barfuß laufen kann, dafür gibt es zwischendurch so extrem heftige Regenfälle, wie ich sie in München noch niemals erlebt hatte.

Unter der Woche fuhr ich täglich eine halbe Stunde in meiner australischen Schuluniform mit dem Bus an den schönsten Stränden entlang zur Schule – in die Kingscliff High School. An den Wochenenden zeigte mir meine Gastfamilie die schönsten Hotspots im Umland von Pottsville. Ich fand alles toll: den Klettergarten, Movie World und unser Camping Outdoor Wochenende in einem Park, wo ich meine ersten Kängurus sehen und streicheln konnte. Mein persönliches Highlight war immer, wenn wir Fish & Chips am Kiosk kauften und dann gemütlich futternd den lässigen Feierabend-Surfern im australischen Pazifik bei der untergehenden Sonne zusahen.

Die Atmosphäre in meiner High School fand ich super. Die australischen Lehrer sind entspannter im Umgang mit den Schülern und irgendwie freundlicher – lernen tut man eher im Gespräch und weil sie einem interessante Dinge erzählen. Es dauerte schon so drei Wochen, bis sich mein deutsches Schulenglisch zu australischem Schulenglisch entwickelt hatte und ich dann deutlich mehr verstand. Ich bekam trotzdem ziemlich schnell unkompliziert Anschluss. Meine Fächer waren neben den üblichen wie Mathe so ungewöhnliche wie Meeresbiologie, Fotografie und Surfen. Ich mochte auch das Stundenplansystem an der Kingscliff – es rolliert durch. Das ist viel abwechslungsreicher als in Deutschland. Man fängt z.B. jeden Montag anders an als in den die Woche davor und hat auch nicht so festgelegte „Hasstage“, weil die sich ja verändern. Das gefiel mir richtig gut.

12 Wochen hörte sich in Deutschland so lang an und war dann doch richtig kurz. Ich hatte das große Glück, dass meine Mutter sich auch noch Australien ansehen wollte. Sie holte mich bei meiner Gastfamilie ab. Ich fand das gut, ihr die Orte zeigen zu können, an denen ich drei Monate verbracht hatte. Danach fuhren wir noch mit dem Auto an der Küste in den Norden hoch nach Cairns und zum Great Barrier Reef. Das war ein phänomenaler Abschluss, denn so konnte ich zwei Wochen lang erleben, wie sich die Landschaft vom australischen Süden nach oben in den Norden, wo es richtigen Urwald und eine ganz tolle Unterwasserwelt gibt, komplett verändert. Und Wale haben wir tatsächlich auch noch gesehen.

Das war ein echt toller Abschluss. Am liebsten würde ich sofort wieder hinfahren. Ach ja, und mein Englisch ist jetzt auch nachhaltig besser – das merken auch meine Eltern an meinen Englisch-Noten. :)